Marienplatz wird zur Oase der Ruhe (Rhein-Zeitung vom 30.05.25)
Foto: Ulrike Bletzer
Der Marienplatz hat sich in eine Oase verwandelt: Die neue Jahresausstellung im Kloster Bornhofen für christliche Inhalte sensibilisieren und Impulse geben, sich seine eigene Oase zu schaffen, um zu entschleunigen und Kraft zu schöpfen.
Ein kleiner Sandstrand unter Palmen, zwei coole Liegen zum Relaxen, dazu erfrischendes Nass aus Brunnen und Wasserfall – wenn man sich auf dem Marienplatz von Kloster Bornhofen in diesem Sommerhalbjahr ein wenig im Urlaub wähnt, ist das kein Zufall, sondern von langer Hand geplant. Zumindest gedanklich, aber auch ganz konkret beginne er mit der Vorbereitung der Jahresausstellungen stets Jahre im Voraus, erzählt Pater Eryk, der für den Wallfahrtsort zuständige Guardian des Klosters, beim Besuch unserer Zeitung.
Seit mittlerweile sieben Jahren verfolgt der umtriebige Franziskaner seine Mission, in Zeiten sinkender Pilgerzahlen und steigender Kirchenaustritte gerade auch Menschen, die mit dem Glauben „nicht viel am Hut haben“, wie er es nennt, mit ganz alltäglichen Themen für christliche Inhalte zu sensibilisieren. Vom Jahr des Wassers anno 2018 führte der Reigen der Jahresausstellungen über Wein, Apfel, Salz, Olivenbaum, Honig und Schokolade bis zum aktuellen Jahr – nein, nicht des Südseeurlaubs, sondern der Oase.
Was natürlich im übertragenen Sinn zu verstehen ist: „Die Oase ist ein Ort, an dem wir entschleunigen, zu uns kommen und neue Kraft schöpfen können“, sagt Pater Eryk. Und damit ein Ort, der kaum jemals so dringend nötig war wie heute: Die sich häufenden Kriege und Krisen der Gegenwart, existenzielle Sorgen, die zunehmende Spaltung der Gesellschaft – all das führt zu Ängsten, Mutlosigkeit, Verzweiflung. „Dazu kommt, dass wir in einem Ausmaß, das es in der Menschheitsgeschichte so noch nie gegeben hat, mit Nachrichten bombardiert werden“, beschreibt Pater Eryk einen Overkill, der schnell in mentale Überforderung münden kann.
Jeder soll eine Oase haben. Wir alle brauchen sie, damit wir an der Wüste unseres Lebens nicht kaputtgehen.
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„Viele Menschen sind ausgebrannt und enttäuscht – von der Kirche, vom Staat und vielleicht auch von sich selbst. Sie sehnen sich nach einer Oase in ihrem Leben“, sagt er und fügt hinzu: „Für diese Menschen lautet die entscheidende Frage: ‚Was brauche ich, um eine solche Oase herstellen zu können?‘“ Für die einen sei es vielleicht eine gute Beziehung zu einem anderen Menschen, für die anderen der Kontakt mit einem geliebten Haustier oder die Verbundenheit mit der Natur. Er dürfe das nicht bewerten, stellt Pater Eryk klar: „Ich will die Menschen nicht belehren, sondern nachdenklich machen. Meine Aufgabe sehe ich darin, ihnen ein Angebot zu machen, wie sie ihre persönliche Oase herstellen können.“
Und dieses Angebot hat, was nicht wirklich überrascht, sehr viel mit Gott und dem christlichen Glauben zu tun. So finden sich auf den Bannern ringsum, die zu jeder Jahresausstellung dazugehören, etliche Erläuterungen zu Bibelstellen, die direkt oder indirekt Bezug auf das Sinnbild der Oase nehmen. „Gott sucht die Nähe des Menschen. Von daher stellt sich die Frage: Wo ist in der Wüste unseres Alltags der Ort, wo eine solche Begegnung stattfinden kann?“, heißt es beispielsweise auf einem Banner, das sich um ein Bibelzitat beim Propheten Jesaja dreht („Ich mache die Wüste zum Teich und das ausgetrocknete Land zur Oase.“).
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